Mensch und Universum
Als "Liebesbrief an die Menschheit" bezeichnet der Teilchenphysiker Brian Cox sein Buch. Denn es brauche einen Menschen, um sich zu wundern, zu wundern z.B. über den Kosmos und über das Wissen, das diese Wesen in einem abgelegenen Winkel des Kosmos angesammelt haben. "Wir wissen nicht, wie weit wir reisen müssen, um eine weitere solche Insel des Verstehens zu finden ... Deshalb sollten wir die menschliche Rasse feiern, unser Wissen pflegen und unsere Existenz behüten." Cox und der Leiter der BBC-Wissenschaftsredaktion greifen in diesem Buch zur BBC-Dokumentation "Human Universe" (2014) zentrale naturwissenschaftliche und kosmologische Fragestellungen auf: Die Verortung der Erde im Universum (Wo sind wir?), mögliches Leben auf anderen Planeten (Sind wir allein?), Entstehung des Lebens auf der Erde und die Evolution der Hominiden (Wer sind wir?), Entstehung des Universums und seine physikalischen Grundkonstanten (Warum sind wir hier?) und schließlich die Zukunft der Menschheit auf der Erde und im Universum. Abgesehen von einigen wenigen Ausflügen in die Formelwelt der Physik ein gut verständlicher und durch manche Vergleiche mit Alltagserfahrungen anschaulicher in bester anglo-amerikanischer Wissenschaftstradition auch unterhaltsamer Text, der ganz vom Geist der naturwissenschaftlichen Forschung und des damit verbundenen Erkenntnisgewinns durchdrungen ist und einen optimistischen Grundansatz bietet. Ab mittleren Beständen gut einsetzbar.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Mensch und Universum
Brian Cox ; Andrew Cohen
Kosmos (2017)
303, [16] S. : Ill.
fest geb.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats