Corvus
Der bereits aus "Error" bekannte Richard "Dodge" Forthrast verstirbt unerwartet bei einer Routine-Operation. In seinem letzten Willen hat er verfügt, dass sein Körper konserviert werden soll - für eine Wiederbelebung, wenn die wissenschaftliche Entwicklung es dereinst ermöglicht. Lange danach gelingt eine solche Wiederbelebung, wenn auch auf andere als die angenommene Weise: Richards Bewusstsein wird in die digitale Sphäre hochgeladen und dort in einen verbitterten Cyberwelt-Konflikt verwickelt. - Ein wahrlich "dickes Ding" ist dieser Roman, natürlich zunächst einmal wortwörtlich mit seinen über 1.100 Seiten. Aber auch der Inhalt bietet wie bei Stephenson üblich allerlei zum Nachdenken und "Durchkauen", dafür ist der Autor geradezu berüchtigt. Im Grunde geht es darum, was menschliches Bewusstsein eigentlich ausmacht und um Vorstellungen von Leben, Tod und Jenseits. Das ist nichts zum "Einfach-so-Weglesen", aber es lohnt den Aufwand allemal. Empfohlen für technikaffine, ausdauernde Leser/-innen auf der Suche nach etwas Besonderem.
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Corvus
Neal Stephenson ; aus dem Amerikanischen von Juliane Gräbener-Müller
Goldmann (2021)
1151 Seiten
fest geb.