Insel zweier Welten
Bethia wächst Mitte des 17. Jh. auf der heutigen Insel Martha's Vineyard unter der strengen puritanischen Erziehung ihres Vaters, eines Predigers, auf. Doch auf ihren unerlaubten Streifzügen über die Insel lernt sie eines Tages Caleb, den Sohn des Häuptlings der dort ansässigen Wampanoag-Indianer kennen. Durch ihn lernt sie die Sprache, Riten und Gebräuche seines Volkes kennen und ist fasziniert davon, obwohl ihr Vater diese als Teufelswerk bezeichnet. Als ihr Bruder zusammen mit Caleb von ihrem Vater humanistischen Unterricht erhält, gelingt es ihr, dem Unterricht heimlich zu lauschen. Wegen ihres Ungehorsams glaubt sie schließlich, für den Tod ihrer Mutter verantwortlich zu sein. Wie aus dem Nachwort hervorgeht, hat Brooks einen Roman um authentische Personen gewoben, in dem sie sachkenntnisreich die Probleme zwischen Einheimischen und Kolonialisten aufzeigt. Sie beschreibt mit diesem Roman, der einen spannenden Plot und einfühlsam skizzierte Charaktere aufweist, realistisch die Anfänge gelungener interkultureller Kommunikation. (Übers.: Judith Schwaab)
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Insel zweier Welten
Geraldine Brooks
btb (2012)
btb ; 74391
461 S. : Ill., Kt.
kt.