Die Fremde am Meer

Die gebürtige Schwedin Marion Flint lebt in Neuseeland, in einem bescheidenen Haus am Strand. Obwohl sie dort schon seit 15 Jahren wohnt, ist sie eine Fremde geblieben, wahrte immer Distanz - nicht nur anderen, sondern auch sich selbst gegenüber. Die Fremde am Meer Die Mauern, die sie um sich herum errichtete, beginnen zu bröckeln, als sie den Jungen Ika kennenlernt. Schon bei den ersten Begegnungen zeigen sich Folgen von seelischen Verletzungen, die sein Verhalten massiv bestimmen. Marion öffnet sich ihm, lässt Gefühle für ihn zu und übernimmt Verantwortung für ihn, als er Hilfe braucht. Unterstützt von ihrem eigenbrötlerischen Nachbarn George kämpft Marion für das Wohl Ikas. - Obwohl Linda Olsson ihre Protagonistin Marion in Ich-Form erzählen lässt, bleibt sie dem Leser zu Beginn sehr fremd. Nach und nach erfährt man in kursiv gedruckten Einschüben, welche traumatischen Erlebnisse in ihrer Kindheit, als Marion noch Marianne hieß, sie zu dem verletzten Menschen werden ließen. Der Leser lernt Marion kennen und erlebt mit, wie sie sich nach so vielen Jahren durch die Beziehung zu Ika nach und nach öffnet, wieder menschliche Nähe zulässt. Ein stiller Roman, der sich auf seine wenigen Protagonisten konzentriert, der aber auch spannend ist, weil man lange nicht weiß, warum aus Marianne die menschenscheue Marion geworden ist. (Übers.: Almuth Carstens)

Nicole Hochgürtel

Nicole Hochgürtel

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Fremde am Meer

Die Fremde am Meer

Linda Olsson
btb (2012)

btb ; 74473
251 S.
kt.

MedienNr.: 572772
ISBN 978-3-442-74473-2
9783442744732
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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