Clara Rilke-Westhoff
Sie ist heute nicht mehr allzu bekannt, die gebürtige Bremerin Clara Westhoff (1878-1954), die 1901 den aus Prag stammenden Dichter Rainer Maria Rilke heiratete. Dabei war sie eine Vorreiterin der Frauen in der bildenden Kunst in Deutschland. Ab 1896 absolvierte sie eine Ausbildung in der privaten Malschule von Friedrich Fehr und Ludwig Schmid-Reutte in München. Ihre Studien setzte sie dann bei Fritz Mackensen in Worpswede fort und wurde eine enge Freundin der gleichgesinnten Malerin Paula Modersohn-Becker. Damals reifte in Clara der zu jener Zeit äußerst unkonventionelle Entschluss, sich der Bildhauerei zu widmen. So arbeitete sie 1898/99 bei Max Klinger in Leipzig und war 1899/1900 Schülerin von Auguste Rodin in Paris. Berühmt wurde sie durch ihre ausdrucksstarken Porträtskulpturen (z.B. von Rilke, Modersohn-Becker, Gerhart Hauptmann oder Ricarda Huch). Seit ihrer Hochzeit hatte auch sie unter dem Spannungsverhältnis zwischen ihrer Rolle als Ehefrau/Mutter und ihrem Kunstschaffen zu leiden. Nach dem Tod Rilkes 1926 lebte sie abgeschieden-unpolitisch in Fischerhude bei Bremen. - Als Ergänzung für größere Bestände.
Lothar Altmann
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Clara Rilke-Westhoff
Marina Bohlmann-Modersohn
btb (2015)
379 S. : lll. (z.T. farb. )
fest geb.