Strafe
Max Schmeling ist Autor von Romanen, die sich gut verkaufen. Seine Eltern haben seinen Vornamen aus Verehrung für das Boxidol früherer Zeiten gewählt; der schmächtige Knabe wurde deshalb naturgemäß gehänselt. Tibor Schittkowski fordert von Schmeling Hilfe; wegen einer unheilbaren Krankheit ist er in einer bestimmten Angelegenheit auf Unterstützung angewiesen. Schittkowski übergibt Schmeling ein Manuskript mit der Aufforderung, den Text zu lesen und sich dann in Kürze wieder zu melden. Schmeling vertieft sich eher widerwillig in den Text, aber Schittkowski hat ihm früher einmal das Leben gerettet und so mag er sich nicht weigern. Dann muss er aber feststellen, dass es in dem Text auch um sein Leben geht. Er wird nun in eine verwirrende Geschichte um Schuld, Sühne und Vergeltung eingebunden, die für ihn immer rätselhafter wird. - Die Verwirrung ist nicht nur auf Seiten des Hauptprotagonisten, auch der Leser wird, wenn er nicht gut aufpasst, nicht immer auf der Höhe des Geschehens sein. Und zwar spätestens dann, wenn die Co-Autorin Polanski in der Handlung auftaucht und eine wesentliche Rolle spielt. Ein außergewöhnlicher Krimi mit einem überraschenden Plot, nicht nur für Freunde des Genres bestens geeignet. (Übers.: Paula Berf)
Erwin Wieser
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Strafe
Paula Polanski ; Håkan Nesser
btb (2015)
283 S.
fest geb.