Was in jener Nacht geschah

In Sichtweite ihres Hauses wird Stella in einer Winternacht Zeugin eines Überfalls. Sie ist sich sicher, dass es sich um eine Vergewaltigung gehandelt hat. Als die Polizei am Ort des Geschehens ankommt, ist das Opfer längst weggerannt und die Polizei Was in jener Nacht geschah will nicht an eine Vergewaltigung glauben, dafür sei es zu kalt. Erst als die 13-jährige Emily, die Tochter von Stellas Cousine, ins Krankenhaus gebracht wird, kommt Bewegung in den Fall, jedoch stark vorurteilsbehaftet, da Emily und ihre Familie kanadische Ureinwohner sind. - Im Vordergrund des Romans steht nicht in erster Linie die Aufklärung des Falls, vielmehr handelt es sich um ein Porträt der Familien: die meisten von ihnen zerbrochen durch die Sehnsucht der Männer nach der Wildnis und dem Willen der Frauen, in der Stadt zu bleiben, geprägt durch Süchte, schädliche Beziehungen, die Suche nach einem guten Leben und dem Wunsch, den eigenen Kindern nicht dieselbe Instabilität weiterzugeben. - Lesenswerter Roman, der beispielhaft die Entwurzelung eines Volkes und seine schwere Suche nach einer neuen Identität zeigt und sicher nicht nur in Kanada aktuell ist. (Übers.: Kathrin Razum)

Cornelia Klöter

Cornelia Klöter

rezensiert für den Borromäusverein.

Was in jener Nacht geschah

Was in jener Nacht geschah

Katherena Vermette
btb (2019)

409 S.
fest geb.

MedienNr.: 596651
ISBN 978-3-442-75821-0
9783442758210
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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