Villa Verde oder das Hotel in Sanremo
Dora Sophie Kellner ist im Berlin der 1920er Jahre als Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin erfolgreich. Auch nach der Scheidung ihrer Ehe mit dem bekannten Philosophen und Schriftsteller Walter Benjamin verbindet die beiden eine lebenslange Freundschaft. Die Machtergreifung Hitlers zwingt die Jüdin Dora zur Flucht. Zusammen mit ihrem Sohn reist sie nach Italien, erwirbt in San Remo die "Villa Verde" und baut sie zu einem kleinen Hotel um. Dort beherbergt und unterstützt sie Künstler, Akademiker, Journalisten, Aristokraten. Das Leben im Exil und die sich zuspitzende politische Lage stellt sie alle, genau wie Dora, vor große Herausforderungen. Bald ist auch die "Villa Verde" kein sicherer Hafen mehr. - Die sorgfältig und gründlich recherchierte Biografie zeigt eindrucksvoll die Auswirkungen der Vertreibung, der Entwurzelung und der Heimatlosigkeit. Für alle Bestände sehr zu empfehlen.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Villa Verde oder das Hotel in Sanremo
Eva Weissweiler
btb (2022)
285 Seiten
fest geb.