Heile Welten
Es wirkt schon manchmal seltsam, welche Erfahrungen die beiden Journalisten mit ihren Recherchen zu Rechtsextremismus in Deutschland machen mussten. Sie berichten von Subkulturen, die äußerlich bürgerlich wirkend, in Wahrheit versuchen nationalistische und rassistische Themen zu etablieren und umzusetzen. Dass es das natürlich nicht nur in Ostdeutschland gibt ist selbstverständlich. Vieles wirkt erschreckend: die Mutter, die die Reporter anonym aufsucht und vom Kampf um das rechtsextreme Kind berichtet, was ein islamfeindliches Onlineportal erfolgreich macht, welche Berührungspunkte es zu esoterischen Ideen gibt oder wie ein Gericht den Angriff auf linke Jugendliche verharmlost. Der Vorteil des gut lesbaren Buches ist, dass es auf die Wirksamkeit rechter Ideen aufmerksam macht und vor den Gefahren (Bedrohung unserer Demokratie) warnt. - Ab mittleren Beständen gut geeignet.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Heile Welten
Astrid Geisler ; Christoph Schultheis
Hanser (2011)
223 S.
fest geb.