Der polnische Boxer
Der Roman von Eduardo Halfon erzählt im Grunde zwei Geschichten. Die erste ist eine Campus- und Liebesgeschichte, im Mittelpunkt steht ein amerikanischer Mark-Twain-Experte. Als ein hochbegabter Student aus seinem Literaturkurs verschwindet, reist er ihm nach Guatemala nach - und entdeckt dort einen Indio-Dichter. Auch die agile Israelin Tamara, die in Guatemala Stadt zur Geliebten des Erzählers wird, schreibt Gedichte. Von der Liebe zur Literatur führt uns die zweite Geschichte in das Leid der Vergangenheit. Der Großvater des Erzählers hat Auschwitz dank eines polnischen Boxers überlebt. Diese Geschichte lässt uns eindringlich darüber nachdenken, was das Erinnern wert ist, wie sich Wahrheit und Erfindung zueinander verhalten und was die Literatur mit der Wirklichkeit anstellt. Empfehlenswerte Lektüre.(Übers.: Peter Kultzen u. Luis Ruby)
Michael Braun
rezensiert für den Borromäusverein.
Der polnische Boxer
Eduardo Halfon
Hanser (2014)
218 S.
fest geb.