Himmelhoch

Man könnte Piloten ja nur als besser bezahlte Busfahrer betrachten. Doch dem US-amerikanischen Autor - aktiver Pilot auf einer Boeing 747 - gelingt es, den Funken der hellen Begeisterung, die er spürbar für seinen Beruf empfindet, auf den Leser Himmelhoch überspringen zu lassen. Lose verbunden in neun Kapiteln werden essayhaft nahezu alle Aspekte beleuchtet, die das Leben eines Linienpiloten und seines Flugzeugs betreffen, also sowohl die technisch-physikalischen als auch die organisatorisch-logistischen sowie die menschlichen Seiten des zeitgenössischen Passagierflugs. Dem Autor geht es dabei nicht darum, eine vollständige technisch-physikalische Abhandlung modernen Düsenjetflugs zu liefern. Vielmehr ist seine Absicht, grundlegende Dinge wirklich nahezubringen und ein Gefühl zu vermitteln, wobei Sachkenntnis und Informationsgehalt nie auf der Strecke bleiben. Der Erzählstil steigert dabei die typisch US-amerikanisch-bildreiche Sprache oft ins nahezu Bildgewaltig-Poetische, was zumindest in der vorliegenden deutschen Übersetzung manchmal fast überbordend wirkt, aber meist die quasi liebevolle Sicht des Autors auf das Geschilderte passend transportiert. Abgesehen von der störenden Zeichensetzung mit allzu vielen unnötigen bzw. falschen Kommata ist mit diesem Buch ein faszinierender Einblick in das Fliegen gelungen, der wunderbar zeigt, wie man begeisternd von einer Sache, die einem am Herzen liegt, erzählen kann. Allen Beständen empfohlen.

Markus Hofmann

Markus Hofmann

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Himmelhoch

Himmelhoch

Mark Vanhoenacker
Hanser (2016)

349 S. : Kt.
fest geb.

MedienNr.: 816664
ISBN 978-3-446-24733-8
9783446247338
ca. 24,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Te
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