Morgen mehr

Der Erzähler weiß schon alles. Oder doch zumindest sehr viel. So beginnt die Erzählung von einem, der gleichzeitig sagt, dass er noch nicht geboren ist. Bevor das geschehen kann, müssen die künftigen Eltern erst einmal zueinanderfinden und das Morgen mehr ist nicht leicht. Die Mutter hält sich in Marseille auf, der Vater in Frankfurt am Main, wo er gerade in Gefahr schwebt, von einem Kriminellen namens Dimitri ermordet zu werden. Das Vorhaben misslingt, der neue Plan heißt Paris, wohin des Vaters Verflossene ihre Hochzeitsreise unternimmt. Er will sie unbedingt zurückgewinnen. Mit Dimitri und einem Jungen, den sie an einer Tankstelle aufgabeln, macht er sich in einem gestohlenen Auto auf den Weg. Im Kofferraum befindet sich ein Koffer, der drei Herren in Pelzmänteln veranlasst, die Fahrenden zu verfolgen. Die Mutter in spe, die in tiefer Trauer um ihre verstorbene Schwester lebt, macht sich zur gleichen Zeit auf den Weg nach Paris, um einen Lebenstraum ihrer Schwester zu erfüllen. - Recht turbulent und verwirrend geht es zu, unglaubliche Drehungen und Wendungen nimmt das Geschehen, bis sich zum Schluss alles aufklärt. Beim zweiten Lesen des Buches wäre dann manches weniger rätselhaft. Nichtsdestotrotz hat Tilman Rammstedt eine originelle Geschichte geschrieben, die von kleinen, mal humorvollen, mal philosophischen Episoden durchzogen ist. Geeignet ab mittleren Beständen für literarische Abenteurer und solche, die es werden wollen.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Morgen mehr

Morgen mehr

Tilman Rammstedt
Hanser (2016)

222 S.
fest geb.

MedienNr.: 586616
ISBN 978-3-446-25096-3
9783446250963
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.