Das Leben ist gut
Der Ich-Erzähler Max betreibt eine Bar in Olten in der Schweiz. Er ist ein konservativer, beständiger Mensch, der die Einfachheit, die Routine und das Verwurzeltsein in seiner Heimatstadt liebt. Veränderung braucht er nicht zum Glücklichsein, wohl
aber seine Kinder und die Liebe seiner Frau Tina. Das wird ihm besonders bewusst, als sie beruflich nach Paris geht und die beiden zum ersten Mal seit fünfundzwanzig Jahren getrennt sind. - Max erzählt von seinen Freunden, von seiner Familie und von den Menschen, die in seine Kneipe kommen. Seine Fabulierfreude scheint in jeder Beschreibung und in jedem wiedergegebenen Gespräch auf. Dabei geht es nicht um Spektakuläres, sondern um kluge Beobachtungen, das Nachsinnen über allgemeine Phänomene, die Frage, was das Wesentliche ist im Leben und die Lust am Erzählen. Immer wieder verliert Max sich in Geschichten, die ihn im Stil von "Was wäre, wenn ..." und "Es könnte ja sein, dass ..." aus seiner momentanen Situation davontragen. Das kluge, aber auch oft erheiternde Ergebnis dieser phantastischen Exkursionen macht den Reiz dieses Romans aus. Gut geeignet für jede Bücherei.
Ulrike Braeckevelt
rezensiert für den Borromäusverein.

Das Leben ist gut
Alex Capus
Hanser (2016)
238 S.
fest geb.
Auszeichnung: Roman des Monats