Das kleine Haus am Sonnenhang
Zurück zu den Anfängen seines literarischen Wirkens: Im „Seitental eines Seitentals“ des Piemonts entdecken der junge Alex Capus und seine Freundin in den 1990er Jahren ein halb verfallenes kleines Steinhaus. Capus verliebt sich in das Haus, die Landschaft und die Menschen. Der Schriftsteller ist dabei, sein erstes Buch zu schreiben, doch zunächst ist das Haus in Ordnung zu bringen und bewohnbar zu machen. Im nahegelegenen Dorf kann er Lebensmittel kaufen und die Bar besuchen. Die Menschen nehmen ihn, den „Neuen“, in ihre Mitte auf. Mit Liebe und Anerkennung werden die verschiedenen Charaktere beschrieben. Die Freundin kommt am Wochenende oder den Semesterferien zu Besuch. Er genießt die Zeit für sich, er bestimmt sein Tempo, kann nachdenken, am Haus werkeln und sein Buch werden lassen (damals, zu Zeiten der mechanischen Schreibmaschine). Capus lernt hier ein einfaches, „ehrliches“ Leben kennen und das gefällt ihm: er braucht keine große Abwechslung und genießt das Schlichte und Gute. Als ein Siebenschläfer ins Haus zieht, beginnt ein beinahe endloses Martyrium. Der Autor liest sein schmales Buch sehr stimmig. Dieser persönliche Ton und die Begeisterung für diesen Lebensabschnitt machen das Hörbuch so besonders. Eine schöne Bestandsergänzung.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Das kleine Haus am Sonnenhang
Alex Capus liest
der Hörverlag (2024)
3 CDs (circa 233 min)
CD