Mary

Die junge Architekturstudentin Mary wird bei einer Razzia im November 1973 von der griechischen Militärjunta inhaftiert und in das Verlies des Sicherheitsdienstes gebracht, weil sie mit dem Anführer der aufständischen Studenten liiert ist. Von ihr Mary erhofft sich die Miliz Namen der Aufständischen, aber Mary widersetzt sich ihnen und ihren Foltermethoden vehement und schweigt. Weder Hunger und Kälte noch der Aufenthalt auf einer kargen, trostlosen Gefängnisinsel lassen sie einknicken, obwohl sie ein Kind von ihrem Freund Dimos in sich trägt. Eindringlich schildert sie nicht nur das Aufeinandertreffen von männlicher Willkür und weiblichem Widerstand, sondern auch die Solidarität der inhaftierten Frauen untereinander und den harten Kampf ums Überleben. - Aris Fioretos, schwedischer Schriftsteller griechisch-österreichischer Herkunft, beschreibt in leichter expressiver Sprache den unlösbaren Konflikt Marys, sich zwischen ihrem ungeborenen Kind, von dem niemand etwas weiß, und dem Verrat an ihrem Freund entscheiden zu müssen. Die Handlung dieses politischen Romans, der von einem historischen Ereignis ausgeht, reicht bis in die Gegenwart hinein und regt zum Weiterdenken an. Ein zutiefst schmerzlicher, aber auch lebensbejahender Roman, der einer literarisch interessierten Leserschaft gerne empfohlen werden sollte. (Übers.: Paul Berf)

Elisabeth Kemper

Elisabeth Kemper

rezensiert für den Borromäusverein.

Mary

Mary

Aris Fioretos
Hanser (2016)

348 S.
fest geb.

MedienNr.: 587226
ISBN 978-3-446-25270-7
9783446252707
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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