Frau Wolle und der Duft von Schokolade
Seit die "Nachtfrau" Gesine Wolkenstein auf die Geschwister Merle und Moritz aufpasst, wenn ihre Mama Nachtdienst im Krankenhaus hat (ihr Vater ist verschwunden und hat ihnen nur einen Weltempfänger dagelassen, aus dem sie nachts seine Stimme hören),
passieren merkwürdige Dinge: warum taucht nachts eine schwarze Tür in ihrem Zimmer auf, durch die sie in eine fremde Welt mit Spitzzahntrollen gelangen, die Schokolade lieben? Warum findet Moritz dort sein verlorenes Kuscheltier wieder und hören sie ihren Vater aus dem Weltempfänger direkt mit ihnen sprechen? Warum kennt Gesine Wolkenstein die Regeln für diese Welt: niemals einem Troll vertrauen, bei Gefahr nach hinten schauen, stets dem Waisenfuchs folgen? Zweimal können sich Merle und Moritz aus dieser Welt retten, aber ihre Fragen bleiben unbeantwortet, am Ende der Geschichte heißt es nur: "Fortsetzung folgt". - Diese spannende und fantastische Abenteuergeschichte von zwei Kindern, die sich nach ihrem verschwundenen Vater sehnen, der ihnen immer Geschichten erzählt hat aus dem gefährlichen Märchenland der "Murkelei" (wie die Geschichten von Hans Fallada, die Jutta Richter von ihrem Vater als Kind erzählt wurden), ist wunderbar märchenhaft von Günter Mattei in leuchtenden Farben illustriert worden. Junge Leser ab neun Jahren werden auf die Fortsetzung warten! Gern empfohlen.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Frau Wolle und der Duft von Schokolade
Jutta Richter
Hanser (2018)
140 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9