Ich bin hier bloß das Kind
Ein Mädchen erzählt von ihrer Familie. Von ihrer Mutter, die alles besser weiß. Von ihrem Zweitpapa Eberhard, den sie ganz gern mag, auch wenn seine ewige Küsserei mit der Mutter nervt. Und von Oma, die manchmal ziemlich schräg drauf ist. In der
Schule kämpft sie ein wenig gegen ihr Außenseiter-Image und kann nicht immer verhindern, dass sie ausflippt, wenn sie wieder von der Klassensprecherin hintenherum attackiert wird. - Ziemlich abgeklärt und mit streckenweise sehr trockenem Humor schildert die Autorin die Erlebnisse aus der Sicht ihrer Hauptperson. Ihren Standardkommentar "Ich bin hier bloß das Kind" lässt sie immer dann hören, wenn die Erwachsenen Mist gebaut haben oder sie etwas besser weiß, sich aber mit ihrer Ansicht nicht durchsetzen kann. Mehr als einmal seziert sie die Scheinheiligkeit der Besserwisser und führt - politisch sehr unkorrekt! - das blinde Vertrauen der Erwachsenen auf gewisse Konfliktlösungsstrategien ad absurdum. Die Autorin liest ihre Geschichte routiniert und mitreißend. - Beste Unterhaltung mit hohem Wiedererkennungswert auch (oder gerade!) für Eltern. Für alle Büchereien geeignet.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.

Ich bin hier bloß das Kind
Jutta Richter
Igel-Records [u.a.] (2016)
2 CD (ca. 97 Min.)
CD
Borromäus-Altersempfehlung: ab 6