Amy und die geheime Bibliothek
Viertklässlerin und Bücherliebhaberin Amy kann es nicht glauben: der Schulausschuss hat beschlossen, ihr Lieblingsbuch und viele andere Bücher aus der Schulbibliothek zu verbannen, da eine Mutter behauptet, dass es Kinder zum Stehlen und Schimpfwortgebrauch verleite und zu Respektlosigkeit gegenüber Erwachsenen. Amy ist empört: Kinder sollen selbst entscheiden dürfen, was sie lesen wollen, das gehört zur freien Meinungsbildung, einem Grundrecht, wie sie im Unterricht gelernt hat. Amy, eigentlich eine ruhige und schüchterne Schülerin, begehrt dagegen auf. Sie gründet die "G.S.B.", die "Geheime Schließfach-Bibliothek": in ihrem Schließfach lagert sie von Schülern gesammelte verbannte Bücher zur Ausleihe - denn aus Interesse wollen sie jetzt alle lesen. Doch Amy fliegt auf, wird für drei Tage von der Schule suspendiert, und das Bücher-Verbannen ufert aus: Irgendein Erwachsener findet immer an einem Buch etwas auszusetzen. Da schreiten Amy und ihre Mitschüler bei der nächsten Schulausschuss-Sitzung zu einer "konzertierten" Aktion, in der Amy die Verantwortlichen vom Unsinn der Bücherverbannung überzeugen kann. - Ein spannendes Buch um die leider in den USA gängige Praxis der Verbannung von Büchern mit unliebsamen Inhalten aus Bibliotheken und den Kampf von Schülern auf freien Zugang zu "ihren" Büchern. Eigentlich Pflichtlektüre für jede Bücherei!
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Amy und die geheime Bibliothek
Alan Gratz
Hanser (2019)
243 S.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9