Atlas des Unsichtbaren
Während Atlanten normalerweise das enthalten, was man sehen kann, findet sich hier eine Fülle an Karten, die vor allen Dingen auf riesigen Datenmengen aus dem Internet basieren, die hier optisch aufbereitet worden sind. In vier großen Kapiteln geht es zunächst um die Vergangenheit, um DNA-Analysen, die aus den verschiedensten Bevölkerungsgruppen gewonnen wurden und die zeigen, dass es in der Vergangenheit eine Fülle an Verschmelzungen gab, wohingegen "reine" Nationalitäten nicht existieren. Weitere Themen sind u.a. der Sklavenhandel, der Walfang und der sprachliche Ursprung von Ortsnamen, Im nächsten Teil werden Daten zu Pendlern, zur Zuwanderung in den Städten und die Unterseekabel, die für die weltweite Kommunikation von größter Bedeutung sind. Das nächste Kapitel ist geprägt von Karten zum Klimawandel, u.a. zu Waldbränden, zum Abschmelzen der Gletscher, zum Flugverkehr oder der Erhöhung des Meeresspiegels, die sich bis in das vierte Kapitel erstrecken. Viele der Beispiele beziehen sich auf die USA und Großbritannien, woher auch die beiden Autoren stammen, deren einer Kartograph und der andere für die Umsetzung der Skizzen verantwortlich war. Ein interessantes Werk, das zeigt, was man aus der Unmenge an Daten im Internet herausholen kann. Ab mittleren Beständen zu empfehlen.
Michael Mücke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Atlas des Unsichtbaren
James Cheshire, Oliver Uberti ; aus dem Englischen von Marlene Fleißig
Hanser (2022)
215 Seiten : überwiegend farbig
fest geb.