Lieben
Die Autorin denkt in ihrem Essay offen alternativ über Liebe als Selbstliebe, dann Empathie, Zärtlichkeit, auch Eifersucht, Verantwortung nach, bringt betroffen-machende und berührende Phasen ihres Lebens mit ein (Tod ihres Babys, Verhältnis zu
Vater, Mutter, sexueller Missbrauch, ihre queere Identität). Sie sieht Liebe als transformierende Energie an, die nicht nur beim Paar mit Kernfamilie verortet sein darf, sondern Kreise der Familien, Freund:innen, Natur, Welt und Kosmos solidarisch verbindet. Die promovierte Politikwissenschaftlerin und Aktivistin kämpft für die Befreiung der Liebe aus Strukturen wie Patriarchat, Kolonialismus, Rassismus, intoleranter Genderproblematik, Diskriminierung auch intersektional und für einen rücksichtsvollen Umgang aller Menschen und der Natur. Liebe feministisch betrachtet als eine "Art DNA allen spezienübergreifenden sozialen Miteinanders" (S. 9). … Wie steht schon geschrieben: … und hätte der Liebe nicht … – In großen Beständen möglich.
Karola Bartel
rezensiert für den Borromäusverein.

Lieben
Emilia Roig
Hanser Berlin (2024)
Hanser Berlin LEBEN
126 Seiten
fest geb.