Die Geschichte des Klangs
Lionel, ein Farmerssohn aus Kentucky, studiert Gesang am New England Conservatory in Boston. In einer Bar lernt er 1916 David kennen, der Komposition studiert. Die beiden Musiker werden ein Paar. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrt David äußerlich unversehrt,
aber psychisch angeschlagen aus Europa zurück. Den Sommer 1919 verbringen die jungen Männer im ländlich geprägten Nordosten der USA, wo sie mit Hilfe eines Phonographen Volkslieder aufzeichnen. Es sind Balladen und Melodien, die Geschichten aus dem Leben der einfachen Leute erzählen und die für Lionel und David in Lieder gefasste Gefühle sind. Die im Krieg erlittenen Traumata machen David zu schaffen. Erfolglos versucht er, sie zu verdrängen, bricht den Kontakt zu Lionel ab, heiratet und stirbt kurze Zeit später. Die verschollen geglaubten Wachszylinder mit den Aufnahmen gelangen nach vielen Jahren über Umwege in Lionels Besitz und wecken die Erinnerung an die mit David verbrachte Zeit. – "Die Geschichte des Klangs" ist ein poetischer Roman über die Rätsel der menschlichen Seele, über die Vergänglichkeit der Liebe und die Magie der Musik. Sehr gern empfohlen.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Geschichte des Klangs
Ben Shattuck ; aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren
Hanser (2025)
103 Seiten
fest geb.
Auszeichnung: Roman des Monats