Verteilungskampf

Marcel Fratzscher ist noch jung an Jahren (Jahrgang 1971), aber er kann bereits auf verschiedene berufliche Stationen in seinem persönlichen Werdegang verweisen. So u.a. bei der EZB und Weltbank. Nun ist er Präsident des DIW in Berlin. Frontal attackiert Verteilungskampf er die aktuelle Wirtschafts- und Sozialpolitik in Deutschland. Diese ist für ihn insbesondere durch eine massive Chancenungleichheit und fehlende Umverteilung gekennzeichnet. Blockiert wird hierdurch die Möglichkeit des Einzelnen, sich nach seinen Fähigkeiten zu entwickeln. Die Politik ist deshalb gefordert, aktiv zu werden. Diese Publikation hat nach ihrer Veröffentlichung bereits eine breite und kritische Resonanz gefunden. Durch die aktuelle Zuwanderung verstärkt sich der gesellschaftliche Druck weiter. Der Autor sieht gerade darin Chancen für einen gesellschaftlichen Aufbruch. Die Positionen von Fratzscher sollten durchaus breit diskutiert werden und sind nachdenkenswert. Sie erscheinen in der Darstellung in verschiedenen Passagen etwas zu einseitig. Die vorgeschlagenen Rezepte können nur bedingt überzeugen. Für einen breiten Leserkreis. Dabei sollten diese ihre Kritikfähigkeit auch gegenüber Fratzscher behalten.

Daniel Trutwin

Daniel Trutwin

rezensiert für den Borromäusverein.

Verteilungskampf

Verteilungskampf

Marcel Fratzscher
Hanser (2016)

263 S. : graph. Darst.
fest geb.

MedienNr.: 585408
ISBN 978-3-446-44465-2
9783446444652
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
Diesen Titel bei der ekz kaufen.