Der christliche Glaube erklärt in 50 Briefen
Der Theologe Gerhard Lohfink legt in Briefform dar, was es mit dem christlichen Glauben auf sich hat. Adressiert an eine fiktive Familie, deren 9-jährige Tochter zur Erstkommunion gehen wird, bietet er Sachinformationen zu Glaubensfragen und beschreibt,
was es im Alltag konkret bedeutet, an Christus zu glauben. Dabei kommen einige sehr grundsätzliche Fragen ins Spiel, etwa, was mit Gottes Schöpfung gemeint ist, wenn doch eine wissenschaftliche Evolutionstheorie alles ganz anders erklärt, oder wie man überhaupt an einen guten Gott glauben kann angesichts von so viel Leid in der Welt. Dann geht es aber hauptsächlich um Jesus Christus, sein Verhältnis zu Gott und den Menschen, zu seinem Volk Israel und zur ganzen Welt. Was hat Jesus die Menschen gelehrt, warum musste er sterben - war dieser Tod wirklich ein "Opfertod" und wer wollte dann dieses Opfer? Und wenn Jesus wirklich von den Toten auferstanden ist, in welcher Weise ist er dann jetzt lebendig und für die Menschen gegenwärtig? So erfüllt das Buch einen dreifachen Zweck: Für alle, die noch kaum etwas über den christlichen Glauben wissen, ist es eine hervorragende Einführung; denen, die nach ihrem Glauben gefragt werden, aber nicht genau wissen, was sie antworten sollen, kann es eine wertvolle Argumentationshilfe sein; und es kann all denen, die sich selbst in ihrem Glauben immer wieder mit bestimmten Fragen und Zweifeln beschäftigen, neue Perspektiven aufzeigen. Und obendrein kann es auch noch ein guter Anlass für weitergehende Gespräche über den Glauben sein.
Thomas Steinherr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der christliche Glaube erklärt in 50 Briefen
Gerhard Lohfink
Herder (2018)
268 S.
fest geb.
Auszeichnung: Religiöses Buch des Monats