Gotteswort, weiblich
Annette Jantzen, katholische Theologin und Frauenseelsorgerin, entwickelt in ihrem Buch Perspektiven für eine inklusive Gottesrede. Sie analysiert und reflektiert im ersten Teil die Zusammenhänge von patriarchalen Gottesvorstellungen und religiöser (besonders liturgischer) Sprache. Ihr geht es nicht um eine rein weiblich orientierte Sprache im Gegensatz zu männlichen Sprachformen, sondern um eine Sprache, die alle Geschlechter einbezieht und die Vielfältigkeit Gottes zum Ausdruck bringt. Diese grundsätzlichen Überlegungen setzt sie im zweiten Teil des Buches ausgesprochen kreativ in die wiederkehrenden Bestandteile für Gottesdienste: Eingangsgebete, Psalmgebete, Fürbittgebete und Segensworte um. Beide Teile sind ein entscheidender Impuls für eine Suche nach einer aktuell wie persönlichen geprägten Sprache in der Liturgie. Allen Büchereien und den in der Liturgie tätigen Menschen dringend ans Herz gelegt; auch dieser Ansatz ist ein wichtiger Baustein in der aktuellen Suche nach der Erneuerung der Kirche.
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.
Gotteswort, weiblich
Annette Jantzen
Herder (2022)
144 Seiten
kt.