Der Papst der Enttäuschungen
Der Schweizer Journalist und Theologe beleuchtet die Amtszeit des sogenannten "Reformerpapstes" Franziskus. Auf der Grundlage einer ausführlichen Quellenanalyse kommt er klar zu dem Schluss, dass Franziskus Seelsorger, aber keinesfalls ein Reformer
ist. Aufgrund der sich widersprechenden Aussagen in Interviews und lehramtlichen Schreiben des Papstes macht der Autor deutlich, dass die entscheidenden Themen, die zur positiven Veränderung der katholischen Kirche führen könnten, nicht nur nicht bearbeitet werden, sondern genauso restriktiv entschieden werden wie bisher. Priesteramt der Frau, Frauenförderung allgemein, veränderter Umgang mit dem Thema Homosexualität und das in sich geschlossene (Rechts-) System der Kirche stehen nicht zur Diskussion. – Insgesamt eine äußerst interessante Analyse, die eindeutig Stellung bezieht und ein Gegenbild zu zahlreichen geglätteten Darstellungen von Franziskus und seinen Aussagen ist. Ab mittleren Beständen einsetzbar.
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.

Der Papst der Enttäuschungen
Michael Meier
Herder (2024)
203 Seiten
fest geb.