SOS in der Liebe
Was tun, wenn es mit der Liebe in der Partnerschaft nicht mehr "läuft"? Gehen und sich einen neuen Partner suchen? Oder bleiben und leiden? Julia Peirano lotet diese Möglichkeiten unter den Bedingungen einer modernen Partnerschaft aus. Nicht 'bis
dass der Tod euch scheidet' ist Basis, sondern das Treffen zweier Individuen, die immer wieder "über Null" gehen, also den Kontakt zu sich selbst suchen, unabhängig bleiben. Sie zeigt, dass hohe Ansprüche an den Partner Frust bewirken und dass das moderne Konsumdenken einen Partnerwechsel erleichtert. Kritisch für eine dauerhafte Beziehung sind auch Überforderung durch Mehrfachbelastung und Überarbeitung, sodass es zur "Opferkonkurrenz" kommt. Wer opfert sich mehr auf? Peirano ist überzeugt, dass "Menschen nur dann eine reife Beziehung führen können, wenn sie emotional autonom sind." (S. 107). - Nach geschichtlichem Abriss, Biologie und Sinn des Liebeskummers geht es ab Kapitel 7 zum praktischen Teil. Dabei geht es der Autorin zuerst um Wege, wie eine Beziehung gelingen kann. Doch sie schreibt auch über Trennung, den Umgang mit dem Ex-Partner und über einen Neuanfang. Verschiedene Situationen werden mit Beispielen, Situationen und Übungen durchgespielt, Resümees ordnen. Ein moderner Wegweiser für die individuell geprägte Beziehungsgestaltung, sehr aktuell.
Karola Bartel
rezensiert für den Borromäusverein.

SOS in der Liebe
Julia Peirano
Kreuz (2013)
219 S.
kt.