Das Meer von Mississippi

Während der Prohibitionsära 1927 werden die beiden unbestechlichen Agenten Ingersoll und Johnson nach Hobnob Landing geschickt, da zwei ihrer Kollegen während Nachforschungen verschwanden. In der fast überfluteten Region erweist sich Alkoholhändler Das Meer von Mississippi Jesse Holliver als heimlicher Herrscher, der dank seines Geldes längst die Behörden in der Tasche hat. Als Ingersoll ein Baby neben den Leichen seiner Eltern findet, übergibt er es Jesses Frau Dixie Clay, deren Kind früh verstarb. Dabei ahnt er nicht, dass die neue Mutter des Waisenkindes für die komplette Schnapsbrennerei der Region zuständig ist. In ihrer ersten Zusammenarbeit schuf das Schriftstellerehepaar Beth Ann Fennelly und Tom Franklin eine Mischung aus Krimi, historischem Katastrophenroman und dramatischer Romanze, wobei die Melodram-Elemente überwiegen. Manche Rückblende in die Vergangenheit des ungleichen Liebespaares in spe erscheint zu ausführlich. Im letzten Drittel zieht die Spannung des Romans an, der manche sozialen Themen wie Armut und Kriegsschrecken anschneidet. Dank glaubwürdiger Südstaaten-Atmosphäre fällt das Ergebnis noch ansprechend aus.

Gregor Ries

Gregor Ries

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Meer von Mississippi

Das Meer von Mississippi

Beth Ann Fennelly ; Tom Franklin ; aus dem Amerikanischen von Eva Bonné
Wilhelm Heyne Verlag (2020)

Heyne Hardcore
384 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 974068
ISBN 978-3-453-27285-9
9783453272859
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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