Stille Befreiung
Gerade volljährig geworden, trifft Sandra den Blender Ronnie. Naiv, wie sie ist, ist sie der Überzeugung, er wäre genau der Richtige für sie. Als sie ungeplant schwanger wird, heiraten die beiden. Doch die Realität der Ehe mit Ronnie ist für Sandra ein Schock. Nach zwei Jahren schafft sie endlich den Absprung - und findet eine Stelle bei der Familie der behinderten Rebecca, um die sich die ausgebildete Physiotherapeutin kümmern soll. Doch dann wird sie in dem Haus von einem Mann brutal missbraucht. Im Nebenzimmer befindet sich ihre kleine Tochter. Um das Leben ihres Kindes zu schützen, spielt sie das schreckliche Spiel mit ... - In Rückblenden wird die Geschichte von Sandra erzählt, und Petra Hammesfahr gelingt es, dass man fassungslos und aufgewühlt die "Liebesgeschichte" der jungen Frau erlebt, die sehenden Auges in ihr Unglück rennt. Psychologische Spannung pur - da geraten die brutale Tat und der Mord, der schließlich auch noch passiert, fast in den Hintergrund. Ein Buch über Gewalt gegen Frauen, die sich dann aber - Gott sei Dank - nicht alles gefallen lassen.
Tanja Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Stille Befreiung
Petra Hammesfahr
Diana (2022)
430 Seiten
kt.