Die Hoffnung
Die 15-jährige Maria Fredriksen geht 1802 in Dänemark mit ihrem Vater, einem Reeder, an Bord seiner Fregatte "Hoffnung". Damit beginnt für sie ein großes Abenteuer. Denn der Skipper überwältigt Marias Vater und ändert den Kurs, um dänische Plantagenbesitzer in Westindien mit afrikanischen Sklaven zu versorgen. Ein zweiter Handlungsstrang erzählt von dem jungen Sklavereigegner Mikkel Eide, der sich als Gast auf einer dänischen Zuckerrohrplantage in Westindien in eine Sklavin verliebt. - Der dänische Schriftsteller und Übersetzer Mich Vraa erzählt seine Geschichte in Form von Briefen, Tagebucheinträgen und historischen Dokumenten, die in der Sprache der damaligen Zeit geschrieben sind. Daher liest man von schwarzen Schweinen, statt von Menschen, und lernt die Perspektive der Weißen, seien sie Gegner oder Befürworter des Geschehens, sehr genau kennen. Das ist streckenweise starker Tobak und nicht leicht zu lesen, aber durchaus geschickt komponiert und klug recherchiert. Kein gefälliges, aber ein besonderes Buch. Empfehlenswert für anspruchsvolle Leser/innen historischer Romane. (Übers.: Ulrich Sonnenberg)
Michael Ziemons
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Hoffnung
Mich Vraa
Hoffmann und Campe (2017)
430 S.
fest geb.