Warum nur ein Green New Deal unseren Planeten retten kann
Während der Wirtschaftskrise Anfang der dreißiger Jahre hat der amerikanische Präsident Roosevelt mit dem New Deal der Armut in seinem Land den Kampf angesagt. Die Journalistin und Klimaaktivistin Naomi Klein fordert nun einen Green New Deal zur Bekämpfung des Klimawandels. Der Kapitalismus soll weltweit neu geordnet werden. Klein bringt einiges an Fachwissen und Recherche in dieses teilweise sehr emotional geschriebene Buch ein. So verweist sie auf wissenschaftliche Studien und schildert die Hintergründe des Einflusses der Erdölindustrie auf die Politik. Leider verlieren das Buch und die Autorin dort wieder an Glaubwürdigkeit, wo Klein alle Register des Populismus zieht. Die Welt wird schwarz-weiß gezeichnet. Hier die Guten (Thunberg und die Klimaschützer) dort die Bösen (die Politiker und die Manager). Feindbilder werden beinahe ohne Schattierungen gepflegt und unrealistische Forderungen wie der weltweite Umbau des Wirtschafts- und Steuersystems in der nächsten Dekade gefordert. Mit Gegenargumenten setzt sich die Autorin kaum auseinander. Etwas weniger Einseitigkeit und ein größeres Problembewusstsein bezüglich der eigenen radikalen Forderungen hätten das Buch ein Stück glaubwürdiger gemacht.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Warum nur ein Green New Deal unseren Planeten retten kann
Naomi Klein ; aus dem amerikanischen Englisch von Gabriele Gockel [und zwei weiteren]
Hoffmann und Campe (2019)
351 Seiten : Karte
fest geb.