Als ich unter Sternen schlief

Der heute in Barcelona lebende Autor (*1955), ein assyro-chaldäischer, im Nordirak geborener Christ, erinnert sich an seine Kindheit und Jugend sowie die Studien- und Militärzeit im Irak. Alibek wuchs in einer komplexen Gesellschaft auf, in der familiäre Als ich unter Sternen schlief soziale Kontakte von höchster Bedeutung waren und in der die verschiedenen Religionen und Völker in einem zwar zerbrechlichen, im Ganzen aber durchaus friedlichen Neben- und Miteinander lebten. In seiner Absicht Priester zu werden scheiterte er aufgrund der menschlichen und geistigen Zustände im Seminar. Spätestens ab dem Studium wurde sein Leben mehr und mehr durch die inzwischen mächtige Baath-Partei reguliert und bestimmt. Die sich anschließende Militärzeit in der Wüste war eine absurde Groteske. Auch wenn der Autor manch eigene Charakterzüge ein wenig geschönt haben mag und manches Urteil über die Rolle des Westens im Mittleren Osten zu pauschal erscheinen mag: Diese lesenswerte Autobiografie führt uns exemplarisch vor Augen, wie wenig wir vom Alltagsleben dieser vielschichtigen alten Kulturnation wissen. - Empfohlen.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Als ich unter Sternen schlief

Als ich unter Sternen schlief

Pius Alibek
Insel-Verl. (2011)

397 S.
fest geb.

MedienNr.: 344785
ISBN 978-3-458-17498-1
9783458174981
ca. 22,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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