Die verzauberte Stunde
Vor Kurzem titelte eine Zeitung: Ein Drittel der Eltern sind Vorlesemuffel. Da kommt ein Buch mit dem Untertitel "Warum Vorlesen glücklich macht" gerade recht. In neun Kapiteln stellt die Autorin, die u.a. als Rezensentin von Kinderbüchern hervorgetreten
ist, das Thema unter verschiedenen Gesichtspunkten vor, nämlich die kognitive Förderung des Kindes, die verstärkte emotionale Bindung, die Wortschatzerweiterung und Entwicklung der Fantasie, aber auch die Bedeutung, die das Vorlesen für Senioren hat. Ein historischer Überblick über das Vorlesen seit dem Altertum rundet dieses Plädoyer ab. Wie in vielen amerikanischen Büchern besteht der Inhalt meist aus der Vorstellung verschiedener Fälle und Einzelstudien. Diese sind anschaulich und lehrreich. Insgesamt bringt dieses Buch allerdings keine neuen Erkenntnisse. Im Anhang findet sich eine Zusammenstellung der in diesem Buch angesprochenen, großenteils amerikanischen Bücher. Daran schließt sich eine 15-seitige Empfehlung von Geschichten zum Vorlesen, die nach thematischen Schwerpunkten geordnet ist. Allen Büchereien zu empfehlen.
Bernhard Grabmeyer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die verzauberte Stunde
Meghan Cox Gurdon ; aus dem amerikanischen Englisch von Frank Sievers
Insel Verlag (2019)
334 Seiten
fest geb.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats