Russische Botschaften
Für die Journalistin Merle Schwalb geht ein Traum in Erfüllung, als sie Teil der dreiköpfigen Investigativ-Redaktion ihrer Zeitung wird - als erste Frau in einer bis dahin reinen Männer-Domäne. Viel Zeit zum Feiern bleibt ihr jedoch nicht. Bei einem Essen auf der Terrasse eines Lokals fällt ihr ein neues Thema geradezu vor die Füße, als ein junger Mann von einem Balkon nebenan in den Tod stürzt. Bei der Frage nach den Hintergründen tut sich ein Geflecht aus gesteuerter Desinformation, Fake News und Shitstorms auf - in dem offenbar auch schon die journalistische Konkurrenz recherchiert. - Als aktiver Journalist weiß Musharbash, wovon er bei seinen Innenansichten des Presseverlagswesens schreibt. Und als durchaus erfahrener Thriller-Autor (zuletzt "Jenseits", BP/mp 18/100) kennt er auch die Zutaten, die in einen spannenden Roman gehören. Diese beiden Dinge verknüpft er hier zu einem lesenswerten Thriller im Journalisten-Milieu, der allen Büchereien empfohlen werden kann.
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Russische Botschaften
Yassin Musharbash
Kiepenheuer & Witsch (2021)
398 Seiten
kt.