Eine Frau verschwindet
Dublin, in den fünfziger Jahren. Der Pathologe Quirke hat gerade eine Entziehungskur hinter sich, als seine Tochter Phoebe ihn um Hilfe bittet. Ihre Freundin April ist spurlos verschwunden und Phoebe macht sich große Sorgen. Gemeinsam mit Inspektor Hackett ermittelt Quirke inoffiziell, da Aprils einflussreiche Familie kein Interesse daran hat, dass das Schicksal der Vermissten aufgeklärt wird. Ja, sie versucht sogar, die Nachforschungen zu stoppen. Blutflecke in Aprils Wohnung deuten auf eine Abtreibung oder Fehlgeburt hin. Phoebe ist verwirrt, dachte sie doch, die Freundin gut zu kennen. Welche Geheimnisse hatte April? Das Verbrechen rückt bis zum überraschenden Ende in den Hintergrund, da Quirkes Leben und seine Probleme weit ausgebreitet werden. Auch haben Aprils und Phoebes Freunde alle irgendetwas zu verbergen. Der Roman vermittelt ein eher düsteres und kaltes Bild Dublins in den fünfziger Jahren. Wer einen spannenden Thriller erwartet, wird enttäuscht sein, da die Story stellenweise langatmig ist. Trotzdem zu empfehlen. (Übers.: Andrea O'Brien)
Pia Jäger
rezensiert für den Borromäusverein.
Eine Frau verschwindet
Benjamin Black
Kiepenheuer & Witsch (2012)
342 S.
fest geb.