Es gibt nur den geraden Weg

Die 1950 geborene Ägypterin Wafaa el-Saddik ist ein Kind der Ära des Staatspräsidenten Nasser, was ihr auch erlaubte eine für eine Frau im arabischen Raum beispiellose Karriere zu machen. Sie studierte in Kairo und Wien und war von 2004 bis 2010 Es gibt nur den geraden Weg als Generaldirektorin des Ägyptischen Museums in Kairo eine Zentralfigur ägyptischer Kulturpolitik und der wissenschaftlichen Ägyptologie. Für den Rückblick auf ihr Leben als "Schatzhüterin Ägyptens" hat sie sich den Kölner Journalisten Rüdiger Heimlich gesucht, weshalb das Buch in der vorliegenden Fassung auch als Originalausgabe vorliegt. Sie berichtet nicht nur über ihren Werdegang zwischen Kairo, Wien und Köln, sondern auch von vielen bizarren Interna der Antikenverwaltung, über die sie während ihrer Zeit als Museumsdirektorin Tagebuch geführt hat. Bestechend an dem mit Fotos ausgestatteten Buch ist dabei der flüssige und sehr persönliche Erzählstil, der das Buch zu einer ebenso unterhaltsamen wie wissenswerten Lektüre macht und viele, kleine Erlebnisse mit einfließen lässt. Dass sie dabei diplomatisch die konfliktreichen Fragen zum Umgang mit den Schätzen seitens der ehemaligen Kolonialmächte (bspw. Deutschland und die Nofretete) umgeht, ist verständlich. Dennoch wäre ein Namens- und Sachregister für das Buch hilfreich gewesen. - Den Liebhabern Ägyptens und der Ägyptologie wie den an Frauenbiografien interessierten sei der Band empfohlen.

Helmut Krebs

Helmut Krebs

rezensiert für den Borromäusverein.

Es gibt nur den geraden Weg

Es gibt nur den geraden Weg

Wafaa El Saddik mit Rüdiger Heimlich
Kiepenheuer & Witsch (2013)

360 S. : zahlr. Ill.
fest geb.

MedienNr.: 376326
ISBN 978-3-462-04535-2
9783462045352
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, Ge
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