Das Integrationsparadox
Der Autor, Deutscher mit syrischen Wurzeln, vertritt in diesem Buch die unkonventionelle Auffassung, dass gerade das Gelingen der Integration der Zuwanderer zu etlichen gesellschaftlichen Konflikten führt. Menschen, die in der Vergangenheit nichts miteinander zu tun hatten, sitzen nun, bildlich gesprochen, an einem Tisch, und handeln die Spielregeln ihres Miteinanders neu aus. Solche Konflikte sind dabei - sofern sie nicht zuvor Gemeinsames spalten - für den Soziologen grundsätzlich positiv zu bewerten: Sie können der Treibstoff für Innovation und Fortschritt sein, für einen Wandel, dem jede Gesellschaft notwendigerweise permanent unterworfen ist. Für El-Mafaalani, der im Rückblick immer wieder darauf verweist, wie viel Positives in puncto Integration schon erreicht wurde, ist die heute vielfach bedrohte Offenheit der Gesellschaft dazu eine Grundvoraussetzung. - Ein wichtiges Buch für alle, die sich mit Sachargumenten an der Debatte um Migration und Zuwanderung beteiligen wollen. - Für viele Büchereien.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Integrationsparadox
Aladin El-Mafaalani
Kiepenheuer & Witsch (2018)
239 S. : Ill.
kt.