Krach
"Pur Jus" ist nach eigenen Angaben eine coole Punk-Band. Der 18-jährige Protagonist Sabahudin, genannt Gansi, der Gitarrist der Band, tourt mit seinen Freunden Beppo, Pirmin und Ursel durch das Land und spielt an wenig attraktiven Orten vor überschaubarem Publikum. Der Erfolg ist jedoch zweitrangig: Den jungen Leuten geht es darum, Musik zu machen und als Clique zusammen zu sein. Sie sind chaotisch, anarchisch, unangepasst und vor allem: LAUT. Der Titel "Krach" ist in diesem Zusammenhang Programm. Krach gibt es aber nicht nur bei Proben und Auftritten, sondern auch in der Konfrontation mit gewaltbereiten Rechtsradikalen, mit Hausbesetzern, mit Fremdenhassern. Anstatt für sein Abitur zu lernen, lässt Gansi sich treiben und hat, zum Entsetzen seiner besorgten Eltern, keinerlei Pläne für die Zukunft. Als er die zielstrebige Katja kennenlernt, eröffnen sich neue Perspektiven und Aussichten auf ein selbstbestimmtes Leben außerhalb der pfälzischen Provinz. "Krach" ist ein ehrlicher, authentischer, frecher und zugleich witziger Roman über das Erwachsenwerden in der heutigen Zeit. Nicht nur für Punk-Fans und Kenner der Szene, sondern für junge Erwachsene zu empfehlen.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Krach
Tijan Sila
Kiepenheuer & Witsch (2021)
269 Seiten
fest geb.