Väter können das auch!
Fabian Soethof, Jahrgang 1981, Online-Redakteur und Blogger, stellt einmal mehr das veraltete dem modernen Rollenbild eines Vaters gegenüber. Da für seine Söhne Elternzeit genommen hat, sind seine Überlegungen nicht nur theoretischer Natur. Es geht ihm um grundlegende Fragen und Antworten: Was macht einen guten Vater aus? Wie schafft man Familie, ohne sich beruflich zu zerreißen? Fest steht: Durch einen „anwesenden“ Vater bekommen die Kinder ein stabileres Selbst- und ein realistischeres Männlichkeitsbild. Er wünscht sich, dass zukünftige Eltern ohne Abhängigkeitsverhältnis selbstbewusst entscheiden können, wem sie in welcher Form ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Soethof schreibt in lockerem, humorvollem und modernem Schreibstil und erläutert Begriffe wie „Mental Load“ oder „Care-Arbeit“ (Pläne erstellen, Organisieren, Besorgungen, Pflegen, soziales Engagement), ohne die man den Diskussionen um Gleichberechtigung kaum folgen kann. Dank der klaren Gliederung finden sich die Leser/-innen gut zurecht. Zuerst ein geschichtliches Kapitel „Wo wir herkommen“ (Eine Kindheit unter Frauen), dann eine Beschreibung „Wo wir stehen“ (Die große Vereinbarkeitslüge, der Einfluss von Reality-Stars, Instagram). Die zweite Hälfte des Buches handelt stell Überlegungen an, „Wo wir hingehen sollten“. Bekannte Schlagwörter, z.B. Väterurlaub, Elternteilzeit, Ehegattensplitting beleuchtet er neu und versieht sie mit kritischen Anmerkungen. Ein inspirierendes Buch vor allem für Männer, Gewohntes in Frage zu stellen und neue Wege zu gehen.
Berthold Schäffner
rezensiert für den Borromäusverein.
Väter können das auch!
Fabian Soethof
Kösel (2022)
240 Seiten
kt.