Fehltritt
Das Austernfest ist der feuchtfröhliche Höhepunkt des Jahres auf Doggerland, einer fiktiven Inselgruppe in der Nordsee. Da kann es schon mal vorkommen, dass man sich am nächsten Morgen in einem Hotelbett und mit einem Partner wiederfindet, den man nüchtern betrachtet eher vermieden hätte. So geht es Kommissarin Karen Eiken Hornby kurz vor ihrem 49. Geburtstag. Sie hat die Nacht mit ihrem unsympathischen Chef verbracht. Während sie noch darauf hofft, dass dieser Fehltritt unentdeckt bleibt, wird sie zum Schauplatz eines brutalen Mordes gerufen. Da das Opfer die Exfrau ihres Chefs ist, wird sie mit dem Mordfall betraut und muss sich nun ganz genau mit dem Alibi ihres One-Night-Stands befassen. Kritisch beäugt von ihren Kollegen und mit viel Intuition führen ihre Ermittlungen in die Vergangenheit, in der eine alternative Kommune auf Doggerland lebte. - Die schwedische Autorin Maria Adolfsson führt die Leser*innen im ersten Band ihrer Trilogie nach Doggerland, einer Inselgruppe zwischen England und Dänemark, die eigentlich vor mehreren Tausend Jahren versunken ist. Doch in diesem Krimi gibt es Doggerland weiterhin. Es gibt eine eigene Sprache, Währung und Rechtsprechung. So faszinierend dies auf den Leser wirkt, so zieht es doch die ohnehin eher gemächlich voranschreitende Handlung etwas in die Länge. Auch wenn die Geschichte der Hauptfigur Interesse an den Folgebänden weckt, könnte die Handlung an vielen Stellen gestrafft werden. Trotzdem werden Krimifreunde ihren Spaß an dem Buch haben. Überall möglich. (Übers.: Stefanie Werner)
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.
Fehltritt
Maria Adolfsson
List (2018)
Doggerland ; [1]
510 S.
kt.