Gaviotas
Ein autarkes Dorf im Niemandsland der kolumbianischen Steppe, das inmitten der Drogenkriege eine Oase des Friedens und des Glücks darstellt - das klingt nach einer utopischen Vorstellung eines Träumers. Am Anfang dieser gelebten Utopie stand 1971 der "Träumer" Paolo Lugari, der das Wagnis einging, auf scheinbar unfruchtbarem Boden in lebensfeindlicher Umgebung ein Dorf namens Gaviotas zu gründen. Der Journalist Alan Weisman berichtet ausführlich in ungefähr chronologischer Reihenfolge von den Anfängen und der immer weiteren Entwicklung, die mit großen Erfolgen, aber auch teils erheblichen Rückschlägen einherging. Für die Erfindung vieler lebensnotwendiger und umweltfreundlicher Systeme und Maschinen verwendeten die von Lugari gesammelten Pionier-Wissenschaftler ausschließlich erneuerbare Ressourcen wie die Solarkraft. Um die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und ein Scheitern des Projektes zu verhindern, entwickeln sie immer weiter - gemäß dem Motto "Gaviotas ist kein Modell, sondern ein Weg". Der Autor lässt den Leser den spontanen Erfindergeist und die Leidenschaft, die in dieser unglaublichen, wahren Geschichte stecken, spüren und regt ihn zum Nachdenken an. Sehr empfehlenswert!
Bernhard Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Gaviotas
Alan Weisman
Piper (2012)
378 S. : Ill., Kt.
fest geb.