Todesblues in Chicago
Die Protagonisten aus dem Vorgängerroman ("Höllenjazz in New Orleans", BP/mp 18/670) hat es nach Chicago verschlagen. Louis Armstrong spielt Kornett in King Olivers Band, Michael Talbot und die junge Ida arbeiten zusammen für die Detektivagentur Pinkerton. Chicago brodelt: zahllose Verbrechen und überhandnehmende Korruption, die drückende Sommerhitze, die riesigen Schlachthöfe, die Prohibition und das Nachtleben in vielen halblegalen und illegalen Clubs. Vor diesem Hintergrund erhalten Michael und Ida den Auftrag, das Verschwinden einer Tochter aus gutem Hause zu klären. Dante the Gent soll für Al Capone herausfinden, ob es einen Verräter in den eigenen Reihen gibt, und der Polizeifotograf Jacob Russo ermittelt auf eigene Faust. - Ein opulenter Roman mit ganz viel Atmosphäre, dessen unterschiedliche Handlungsstränge vom Autor am Ende kunstvoll zusammengeführt werden. Der Roman ist nach dem Muster eines Musikstücks von Louis Armstong durchkomponiert. Ein Glossar und ein Personenverzeichnis helfen dabei, den Überblick zu behalten und den Zeithintergrund besser zu verstehen. Auch wer den Vorläuferband nicht kennt, wird sich sehr gut unterhalten und vielleicht Lust darauf bekommen, den auch noch zu lesen. Gerne empfohlen! (Übers.: Elvira Willems)
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Todesblues in Chicago
Ray Celestin
Piper (2019)
City Blues Quartett ; 2
588 S. : Kt.
kt.