Brandmal
Das Buch beginnt 2019, als Jenna vom Chef ihrer Firma in Helsinki zu einer Party eingeladen wird. Sie ist zwar überrascht, dass nur Männer dabei sind, genießt es aber, mit Champagner und Drogen in Stimmung gebracht zu werden. Als sie am nächsten
Morgen aus ihrem Rausch aufwacht, realisiert sie nach und nach, dass sie von ihrem Chef sexuell missbraucht worden ist. Dann kommt eine zweite Handlungsstrecke ins Spiel: Die Journalistin Saana wird von ihrer Zeitung ausgestellt und beschließt, den Sommer bei ihrer Tante Inkeri in Hartola am Meer zu verbringen. Bei einem Fahrrad-Ausflug erzählt die Tante von der 15-jährigen Helena, einem ermordeten Mädchen, das vor 30 Jahren am Strand aufgefunden wurde und dessen Tod nie aufgeklärt wurde. Saana beschließt, Licht in dieses Verbrechen zu bringen. Auf Twitter findet sie die Polizeinachricht, dass bei der Königspforte in Suomenlinna ein Toter aufgefunden wurde: Der Ermordete wurde ertränkt und seine Hoden mit einer Krone gebrandmarkt. Bald stellt sich heraus, dass es sich bei ihm um jenen Chef handelt, der Jenna zu Beginn des Buches sexuell missbraucht hatte. Jetzt kommen die Kommissare Jan und Heidi aus Helsinki ins Spiel, die diesen Mord aufklären sollen. Immer wieder kommen Rückblicke auf 1989, als die 15-jährige Helena noch gelebt hat. Diese Berichte sind in einer anderen Schrift abgesetzt. - Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Dass die finnischen Ortsnamen für deutsche Leser nicht besonders eingängig sind, ist kein Problem. - Für Krimifans sehr zu empfehlen, ein weiterer Band ist bereits angekündigt.
Gerd Fleder
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Brandmal
Elina Backman ; aus dem Finnischen von Alena Vogel
Piper (2023)
575 Seiten
kt.