John Lennon
Die sicher zahlreichen Biografien über das Leben John Lennons sind um ein weiteres Exemplar reicher: Lesley-Ann Jones, Musikjournalistin und Kennerin der Rockmusikszene seit den 60ern, ist eine mehr als kompetente Autorin. In ihrer über 360-seitigen Biografie (wozu noch ein Anhang von 120 Seiten kommt) beschreibt sie ausführlich die Herkunftsfamilie Lennons, die Kindheit und Jugend dieses ebenso intelligenten wie menschlich schwierigen Musikers, seinen kometenhaften Aufstieg mit den Beatles zu einer der berühmtesten Bands der Musikgeschichte und seine ebenso turbulente wie ergreifende Zeit nach der Beatlemania bis zu seinem tragischen Tod. Störend sind dabei manchmal nicht ganz korrekte Fakten (wenn sie etwa Queen Elizabeth zur Frau von George VI. macht), immer wieder eine naseweise Art (wenn sie z.B. in den Fußnoten dem Leser die Grundzüge der Psychotherapie o.ä. erklären will), ein oft unbeholfener Stil, der auch in der Übersetzung durch Conny Lösch nicht völlig geglättet werden konnte, oder wenn sie John Lennon oft zu einem regelrechten Kulturheros stilisiert. Warum dieses Buch dennoch uneingeschränkt zur Anschaffung und zur Lektüre zu empfehlen ist? Jones kennt so viele intime Details aus Lennons Leben, dass den Leser/-innen ein ebenso umfassendes wie authentisches Bild des Musikers, aber vor allem des Menschen John Lennon vermittelt wird.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
John Lennon
Lesley-Ann Jones ; aus dem Englischen von Conny Lösch
Piper (2020)
492, [16] Seiten : Illustrationen (teilweise farbig)
fest geb.