In Flammen
Eigentlich war Jivan auf dem Weg zur ihrer Nachhilfeschülerin Lovely, als sie Zeugin eines Terroranschlags auf einen Zug wird. Mit ihrem neuen Handy verfolgt sie die Kommentare im Netz und gibt auch eigene Kommentare ab, die ihr zum Verhängnis werden sollen, denn die regierungskritischen Posts machen sie verdächtig. Sie wird verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Lovely wird als Zeugin vor Gericht gerufen und sagt zugunsten von Jivan aus, doch die aufstrebende Schauspielerin erhält Kritik für ihre Aussage und will ihre Karriere nicht gefährden. Auch Jivans ehemaliger Sportlehrer PT Sir sagt vor Gericht aus, doch er ist gerade auf dem Weg, als Politiker Karriere zu machen, und es macht keinen guten Eindruck, wenn er sich für eine Muslimin einsetzt. Und so wird Jivan, obwohl völlig unschuldig, zum Tode verurteilt. Die Autorin zeigt eindringlich und erschreckend realistisch, wie Korruption und die Verfolgung eigener Interessen die indische Gesellschaft beherrschen. Absolut lesenswert und fesselnd.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
In Flammen
Megha Majumdar ; aus dem Englischen von Yvonne Eglinger
Piper (2021)
335 Seiten
fest geb.