Wetter, Viren und Wahrscheinlichkeit
Der menschliche Wunsch, die Zukunft voraussagen zu können, reicht mit Wahrsagerei, Orakeln, Würfeln usw. weit in die Vergangenheit zurück. In dem Bemühen unbekanntes Unwissen in bekanntes Unwissen zu verwandeln, führt der britische Mathematiker
den Leser mit den sechs Zeitaltern der Ungewissheit in die Fortschritte unseres Verständnisses von Ungewissheit ein. Er zeichnet, von den jeweiligen historischen Anfängen ausgehend, die Entwicklungen der Wahrscheinlichkeitstheorie, der Statistik, der Thermodynamik, des Welle-Teilchen-Problems, der Quantentheorie, der Vernetzung des Gehirns bis zur Computertechnik mit der algorithmischen Informationstheorie. Sie sind gegründet auf mathematischen Strukturen, Prozessen, Modellen und Berechnungen, die auch in der Medizin, in der Pandemie, in Wettervorhersagen und Klimaphänomenen, im Glücksspiel und Finanzwesen Anwendung finden. Die interessanten Einblicke erfordern allerdings ein gerütteltes Maß an mathematischen und physikalischen Kenntnissen und sind deshalb für größere, wissenschaftlich orientierte Büchereien eine empfehlenswerte Lektüre.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wetter, Viren und Wahrscheinlichkeit
Ian Stewart ; aus dem Englischen von Monika Niehaus und [einem weiteren]
Rowohlt (2022)
393 Seiten : Illustrationen
fest geb.