Die Unzertrennlichen

Siebzig Jahre nach der Entstehung dieses Romans hat Simone de Beauvoirs Adoptivtochter das Manuskript freigegeben und erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es ist ein autofiktionaler Roman um eine besondere Freundschaft im Paris der 20er Die Unzertrennlichen Jahre. Zwei neunjährige Schülerinnen lernen sich an einer katholischen Mädchenschule kennen. Sylvie, die behütete Tochter aus gutem Hause, fühlt sich vom ersten Treffen an zu der selbstbewussten, unangepassten Andrée hingezogen. Die beiden Mädchen verbringen viel Zeit miteinander und werden zu „Unzertrennlichen“. Sie verbindet die Auflehnung gegen die rigiden Regeln, denen sie sich in ihren Familien und in der Schule unterwerfen müssen, und gegen den lähmenden Konformismus der bürgerlichen Gesellschaft. Sie hinterfragen die ihnen vorgegebenen Zukunftspläne, wollen aber gleichzeitig den Anforderungen, die man an sie stellt, gerecht werden. Dieser Zwiespalt führt zu einer existenziellen Bedrohung. „Die Unzertrennlichen“ ist ein intensiver, leidenschaftlicher, empfehlenswerter Roman und einer der Texte, die den Feminismus begründeten.

Gertrud Plennert

Gertrud Plennert

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Unzertrennlichen

Die Unzertrennlichen

Simone de Beauvoir ; aus dem Französischen von Amelie Thoma
Rowohlt (2021)

142, [24] Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 983488
ISBN 978-3-498-00225-1
9783498002251
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.