Eine Liebe in Pjöngjang

Als Präsidentin des Verbandes europäischer Bibliotheken soll Claudia Aebischer die Eröffnung der deutschen Bibliothek in Pjöngjang begleiten, ein Prestigeprojekt für die nordkoreanische Regierung. Ihr wird die hochgebildete Touristenführerin Eine Liebe in Pjöngjang Sunmi als ständige Begleiterin zur Seite gestellt, die in einer unfreiwilligen Ehe mit einem älteren, verbitterten Veteranen gefangen ist und die Anweisung erhält, eine Beziehung zum Gast aus Deutschland aufzubauen. Zwischen Sunmis Auftrag, Claudias Bewusstsein für die Interessen des Regimes und der ständigen Überwachung entwickelt sich dennoch schnell eine emotionale Nähe und Anziehung zwischen den beiden, die in gefährlichen Überlegungen zur gemeinsamen Flucht gipfelt. - In diesem abwechselnd aus Claudias und Sunmis Perspektive erzählten Roman vermischen sich politische Verhaltenssteuerung, zwischenmenschliche Gefühle und kulturell geprägte Weltsichten auf kunstvolle Weise. Einen besonderen Raum in der Beziehung der Protagonistinnen nimmt Sunmis einzigartige Verwendung der deutschen Sprache ein, allen voran der heute altertümlich erscheinenden Begriffe aus der Literaturgeschichte. Sehr zu empfehlen, vor allem für Vielleserinnen und Vielleser!

Marlene Knörr

Marlene Knörr

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Eine Liebe in Pjöngjang

Eine Liebe in Pjöngjang

Andreas Stichmann
Rowohlt (2022)

155 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 750169
ISBN 978-3-498-00293-0
9783498002930
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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