Takeshis Haut
Als die Geräuschemacherin Frida vom Jungregisseur Jonas den Auftrag bekommt, seinen Film neu zu vertonen, ist sie völlig ratlos. Der experimentelle Streifen spielt in Japan, und Frida hat keine Ahnung, wie das Land sich anhört. Jonas zeigt sich jedoch großzügig und spendiert ihr eine Reise nach Kyoto, um die nötigen Aufnahmen vor Ort zu machen. Als Reiseführer vermittelt er ihr seinen Freund Takeshi. Frida ist fasziniert, von den höflichen Menschen, den sprechenden Automaten, Rolltreppen und Badezimmern, der Stille im Land, die trotz aller Technik überall zu finden ist, und nicht zuletzt von Takeshi. Als die undenkbare Katastrophe von Fukushima passiert, wird Takeshis Liebe zu Fridas ganz persönlichem Erdbeben und stellt ihr Leben auf den Kopf. - Der wunderbare Roman von Lucy Fricke ist eine Geschichte der Begegnungen - für die Charaktere wie für die Leser. Man begegnet einem geheimnisvollen Land, faszinierenden Menschen, der unfassbaren Natur, die alles verändert, und einer wunderschönen Liebe. Ein Buch so sinnlich wie sein Titel - traurig, witzig, einfühlsam, großartig.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Takeshis Haut
Lucy Fricke
Rowohlt (2014)
189 S.
fest geb.