Zurück zu mir
Alma ist am Boden zerstört. Wieder einmal wurde sie von einem Mann verlassen. Dann bekommt sie ein Päckchen, darin ein Brief, geschrieben in ihrer eigenen Handschrift, der mit den Worten "Deine Alma" endet und der ankündigt, dass in dem ebenfalls beiliegenden Notizbuch all ihre Fragen beantwortet würden. Durch die Energie einer Blume, die sie im Buch findet, wird sie an einen Ort versetzt, an dem sie ihr "weises altes Ich" kennenlernt, sich selbst im Alter von 90 Jahren, denn "Zeit ist eine Illusion und alles existiert gleichzeitig im universellen Feld der unendlichen Möglichkeiten." Ihr "weises altes Ich" erzählt Alma von universeller heilender Liebe, Harmonie mit dem Universum, von der eigenen Schöpferkraft und der Kraft des Manifestierens, durch die alles erreicht werden kann. Alma ist begeistert und wiederholt am Ende jeden Themas die für sie wichtigen Punkte. Für alle Lebensbereiche soll sie ihre Vision festhalten. Am Ende des Buches erreicht Alma wundersamer Weise all ihre Wünsche für die Zukunft. Insgesamt scheint dieses Büchlein als Anleitung zum Glücklichsein gedacht. Vergebung, Heilung und Selbstliebe werden vorausgesetzt, um letztendlich durch die eigene Schöpferkraft ein Leben nach Wunsch zu gestalten. Letzteres wird gutgläubige Leser/-innen überfordern. Mit kritischem Blick sind deshalb die allzu bemühten, einfach gestrickten Lebensweisheiten und zum Teil irrationalen Erklärungen der Autorin zu sehen, die laut Klappentext eine neue spirituelle Bewegung im deutschsprachigen Raum geschaffen hat.
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.
Zurück zu mir
Laura Malina Seiler
Rowohlt Polaris (2021)
186 Seiten
fest geb.