Fair Play

Für einen Förderwettbewerb des Berliner Senats reicht die 11. Klasse eines Gymnasiums ein ambitioniertes Schulprojekt ein, bei dem die Schüler in einem Zeitraum von drei Monaten umweltbewusst leben sollen. Kontrolliert wird dieses Verhalten von Fair Play der App "Fair Play", welche die vier Klassenkameraden Kera, Max, Elodie und Leonard entwickelt haben. Die App zeigt durch einen grünen oder roten Status in den eigenen Social-Media-Accounts öffentlich an, wer sich umweltbewusst verhält und wer nicht. Die anfänglich positive Stimmung schlägt dadurch schnell in Grabenkämpfe zwischen Fair- und Foul-Playern um, und auch die vier Gründer kämpfen zunehmend mit illegalen Mitteln für ihren grünen Status. Dennoch bleibt der Zulauf zur App groß und macht auch Politik und Wirtschaft auf sich aufmerksam. Deren Einmischung bringt das Projekt fast zum Scheitern und fordert am Ende das Leben eines der Gründungsmitglieder. - Der packende Jugendroman führt dem/der Leser/-in das Dilemma der aktuellen Umweltdiskussion eindringlich vor Augen: umweltbewusstes Verhalten ist machbar und wird von vielen befürwortet, aber ohne Öffentlichkeit nicht von allen gelebt. Damit so ein Projekt gelingt, sind vor allem Miteinander und gegenseitiger Respekt auf allen gesellschaftlichen Ebenen nötig. Ein empfehlenswerter Roman zum Thema, vor allem, weil er viele Ansichten zeigt und auch begründete Zweifel an manchen Methoden zulässt.

Stefanie Simon

Stefanie Simon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Fair Play

Fair Play

Kerstin Gulden
Rowohlt Taschenbuch Verlag (2021)

333 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 973387
ISBN 978-3-499-00628-9
9783499006289
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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